Vier sephardische Synagogen , Jerusalem

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Vier sephardische Synagogen (Jerusalem)

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Im jüdischen Viertel der jerusalemer Altstadt befinden sich die vier sephardischen Synagogen in der Mishmerot HaKehuma Street. Die vier Synagogen wurden nacheinander in unmittelbarer Nähe zueinander gebaut und später miteinander verbunden.

Geschichte (bis zur israelischen Staatsgründung)

Als Rabbi Moshe Ben-Nakham 1267 in Jerusalem eintraf, um das jüdische Leben in der Stadt neu zu beleben und zu organisieren, da installierte er eine Synagoge in einem halb verfallenen Haus, die über Jahrhunderte den Juden der Stadt als Zentrum diente. 1586 ordnete der osmanische Gouverneur die Schließung der Synagoge an, was die unterschiedlichen jüdischen Gruppierungen zwang sich wieder getrennt zu organisieren. Die sephardischen Juden bauten ihr neues Zentrum südlich der alten Synagoge.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren die vier Synagogen baufällig und Regen tropfte durch die Löcher in der Decke. Im Jahre 1835 erhielt die sephardische Gemeinde vom Gouverneur des heiligen Landes, Ibrahim Pascha, die Erlaubnis die vier Synagogen zu renovieren. Die vier, nun strukturell verbundenen, Synagogen wurden nun zum Zentrum des spirituellen und kulturellen Lebens der sephardischen Gemeinde Jerusalems.

Geschichte (seit der israelischen Staatsgründung)

Während des israelischen Unabhängigkeitskrieges dienten alle vier Synagogen als Zufluchtsort für die Einwohner des jüdischen Viertels der jerusalemer Altstadt. Nach der Eroberung Jerusalems durch Jordanien wurden die vier Synagogen verwüstet und dienten fortan als Ställe für Ziegen, Schafe und Pferde.
Nach der Rückeroberung Ostjerusalems durch die Israelis 1967 im Sechstagekrieg fand man die Synagogen in einem katastrophalen Zustand vor. Unter großem finanziellem Aufwand wurden die vier Synagogen wieder hergestellt und 1972 neu eingeweiht.

Die einzelnen Synagogen

Yohanan-Ben-Sakkai-Synagoge

Die bedeutendste der vier Synagogen und wurde im späten 16. oder frühen 17. Jahrhundert erbaut. Ben Sakkai hatte von Kaiser Vespasian die Erlaubnis erhalten in der Küstenstadt Yavne ein neues Synedrium (=Hoher Rat) zu gründen. Er gilt deshalb als Bewahrer des Judentums nach der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 n. Chr. Ihm zu Ehren erhielt die Synagoge ihren Namen.

Eliahu Hanavi Synagoge

Diese Synagoge gilt als die älteste der vier Synagogen. Der Legende nach war die Gemeinschaft der Juden in der Stadt so klein, dass sie nicht einmal die Minyam (die zehn erwachsenen, jüdischen Männer, die nötig sind, um den Gottesdienst abzuhalten) zusammenzubringen. Als mal wieder nur neun Leute anwesen waren und die Zeit gekommen war das Kol Nidrei Gebet zu sprechen, da erschien ein alter Mann und komplettierte die Minyam. Nach dem Abendgebet verschwand er wieder. Erst da realisierten die Neun, dass Jener niemand geringerer als der Prophet Elia gewesen war, um mit ihnen zu beten. Um dieses Wunders zu gedenken trägt die Synagoge den Namen des Propheten.

Istanbuli-Synagoge

Diese Synagoge ist die größte und letzte der Vier, die erbaut wurde. Errichtet wurde sie in den 1760er Jahren von Einwanderern aus Istanbul, woher sie ihren Namen hat.

Emza’i-Synagoge

Ist auch als Mittel-Synagoge bekannt und diente ursprünglich als Eingangshalle zu den anderen drei Synagogen. Sie ist die kleinste der vier Synagogen.

Grund für die tiefe Lage

Da ein osmanisches Gesetz es untersagte, dass ein fremdes Gotteshaus höher sein durfte als eine Moschee in der Nachbarschaft bauten die Juden ihre neue Synagoge drei Meter unterhalb des Straßenniveaus. Man begründete diese Notwendigkeit intern einfach, indem man Psalm 130 zitierte: "Aus der Tiefe, O Herr, rufe ich zu dir."

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